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Hundenase

Neue Studie bestätigt: Hunde erschnüffeln Parkinson

Sie können Krebs, Diabetes – und jetzt auch Parkinson? Eine neue Studie zeigt, dass Hunde mit erstaunlicher Treffsicherheit den Geruch von Parkinson-Patient:innen erkennen können, lange bevor typische Symptome sichtbar sind.

14.07.2025 – Bristol , UK

Dass Hunde eine erstaunlich feine Nase haben, ist bekannt – doch neue Ergebnisse überraschen selbst die Wissenschaft. In einer aktuellen Studie aus Grossbritannien haben Forscher:innen zwei Hunde darauf trainiert, Parkinson an Hautproben zu erkennen. Das Ergebnis: Die Hunde konnten mit bis zu 80 % Genauigkeit erkrankte Personen von gesunden unterscheiden.

Veränderungen im Hauttalg 

Getestet wurden Hautabstriche von insgesamt 100 Menschen – darunter 40 Parkinson-Patient:innen, die noch keine Medikamente erhielten. Die Hunde schnupperten sich durch die Proben, ohne zu wissen, welche zu wem gehörten. In dieser sogenannten doppelblinden Studie erreichten sie nicht nur hohe Trefferquoten, sondern ignorierten auch die Kontrollproben in über 90 % der Fälle korrekt. Was die Tiere dabei riechen, ist vermutlich eine bestimmte Mischung von Stoffwechselprodukten im Hauttalg – ein bio­chemischer Fingerabdruck, der bei Parkinson verändert ist. Der Geruch ist so markant, dass selbst Menschen mit besonders gutem Geruchssinn (sogenannte „Superriecher“) ihn bemerken können.

Einordnung

Die Ergebnisse sind vielversprechend, auch wenn sie auf einer relativ kleinen Fallzahl basieren und nur zwei Hunde das Training erfolgreich abgeschlossen haben. Unterschiede zwischen den Tieren zeigen zudem, wie stark individuelles Lernverhalten und Trainingserfolg variieren können. Dennoch liefert die Studie einen wichtigen Nachweis: Parkinson verändert den Körpergeruch messbar – und zwar bereits vor Beginn einer medikamentösen Behandlung. Damit schafft sie eine Grundlage für die Entwicklung technischer Diagnosetools, die auf flüchtigen Biomarkern im Hauttalg basieren. Ziel ist die Entwicklung von sogenannten „elektronischen Nasen“, die künftig eine frühe, kostengünstige und nicht-invasive Diagnose ermöglichen könnten.

Quellen

-> Hier geht’s zur Originalstudie

Bild: VetDynamics